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pax christi

menschen machen frieden - mach mit.

Unser Name ist Programm: der Friede Christi. 

pax christi ist eine ökumenische Friedensbewegung in der katholischen Kirche. Sie verbindet Gebet und Aktion und arbeitet in der Tradition der Friedenslehre des II. Vatikanischen Konzils. 

Der pax christi Deutsche Sektion e.V. ist Mitglied des weltweiten Friedensnetzes Pax Christi International.

Entstanden ist die pax christi-Bewegung am Ende des II. Weltkrieges, als französische Christinnen und Christen ihren deutschen Schwestern und Brüdern zur Versöhnung die Hand reichten. 

» Alle Informationen zur Deutschen Sektion von pax christi

fridays for future

27. Mrz 2019

Erklärung zu den Schülerdemonstrationen

Die Proteste „Fridays for Future” intensivieren!

Seit vielen Wochen gehen unter dem Motto „Fridays for Future“ an jedem Freitag weltweit SchülerInnen auf die Straße, um für eine ernsthafte Klimapolitik zu demonstrieren. Allein in Deutschland sind es zurzeit jede Woche mehr als 20.000 SchülerInnen.  Die Proteste treffen mit der Zuspitzung auf die Entwicklung des Klimas einen zentralen Punkt, an dem Zukunft verspielt wird, wenn die Weichen nicht anders gestellt werden. Das ist notwendig, weil weder die Erkenntnisse der letzten vierzig Jahre noch die aktuellen Wetterkapriolen wie die Hitzewelle des letzten Sommers noch die immer neuen Sturmtiefs Politik und Wirtschaft Beine machen.

Im Gegenteil, Öffentlichkeit und Politik sind zum Teil durch diese Proteste irritiert. Man versucht sie kleinzureden, ja zu diskreditieren. Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner sagt, man müsse die Klimapolitik den Profis überlassen. Meint er damit die Verantwortlichen, die sich um Grenzwerte streiten und alles tun, um den Standort Deutschland mit seinem gegenwärtigen Wohlstand zu sichern – koste es, was es wolle?

Aber die Ablehnung der jungen ProtestiererInnen wird noch deutlicher. Man schießt sich auf das Gesicht der Bewegung, die Schwedin Greta Thunberg ein. Angeblich hätten Erwachsene den Souffleur gespielt. Was sie sagt, entspreche nicht ihren eigenen Gedanken und sei fremdgesteuert. Letztendlich sei ihr Engagement und das der vielen jungen Leute pubertär. Diese Verlagerung von den Inhalten der Proteste auf die mangelnde Glaubwürdigkeit der Akteure ist ein durchsichtiges Manöver, den Realitäten des Klimawandels auszuweichen.

Auch die Hinweise auf die Einhaltung der Schulpflicht missachten den Kern der Proteste. Lindner sagt beispielsweise: „Statt zu demonstrieren und Stunden zu verpassen, sollten die Schüler lieber in den Unterricht gehen und sich über physikalische und naturwissenschaftliche sowie technische und wirtschaftliche Zusammenhänge informieren.” Wer die SchülerInnen auf die Bedeutung der Schule für ihre Zukunft aufmerksam macht, spricht von einer Zukunft in einer Gesellschaft, die sich auf einen Kollaps zubewegt – und in anderen Teilen der Welt schon länger im Zerfall begriffen ist. Es hilft den jungen Leuten nicht, Ihnen Sand in die Augen zu streuen.

pax christi im Bistum Trier unterstützt die kleingeredeten und diffamierten Proteste und hofft, dass durch sie eine breite gesellschaftliche Debatte angestoßen werden kann. Sie sollten die Unterstützung der Generation ihrer Eltern und LehrerInnen erhalten, und zwar so wünschenswert deutlich, wie es jetzt die Initiative Scientists for Future getan hat.

Aber auch durch Lob und Zustimmung sollten sie sich nicht vereinnahmen und in ihrem Engagement bremsen lassen: Eine Zukunft für unsere Welt-Gesellschaft wird sich nämlich nicht dadurch ergeben, dass an einigen „Stellschrauben“ politisch gedreht wird und kleinteilige Kompromisse ausgehandelt werden – Zukunft kann es in den Augen von pax christi im Bistum Trier nur geben, wenn der ganze gesellschaftliche Kontext von Ökonomie, Politik, Kultur usw. hinterfragt wird. Denn der Klimawandel ist nur ein ‚Schlachtfeld’, auf dem der „Krieg des Kapitals gegen den Planeten“ stattfindet, so die US-amerikanischen Soziologen John Bellamy Foster, Brett Clark und Richard York. Gesellschaften, deren Wohlergehen auf einem System beruht, indem der Wachstumszwang implementiert ist, werden in einer endlichen Welt vor die Wand fahren.

Daher sind weder Diskreditierung noch politische Vereinnahmung der Proteste gefragt. Die Auseinandersetzung mit den Grundlagen unserer Gesellschaft ist das Gebot der Stunde.

Vorstand pax christi Trier, 20.03.2019

 

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